"Liebe light!"  - Eine Geschichte über das auf und ab - nicht nur auf der Körperwaage!" 



Liebe light - Leichte Liebe!

ISBN-13: 97 8384 23066 22





Mit dir ist jeder Tag leicht, das Leben so einzigartig, so lebenswert und Freude pur!
So manche Leserin wird sich in der Protagonistin wiedererkennen! Mit einem Augenzwinkern und fragendem Blick,

einfühlsam und humorvoll begleiten wir Kathrin auf ihrem Weg in ein leichteres Leben ….
Wer kennt es nicht? Frau ist mit sich unzufrieden! Frisch verlassen, mit dem eigenen Körper hadernd und einfach sich von dem Leben ungerecht behandelt fühlend! Aus diesem Frust gönnt sie sich einen Leckerbissen nach dem anderen, um am Tag danach mit einem Blick auf die Waage noch frustrierter zu sein! Kathrin, Anfang Vierzig, versucht ihr verlorenes Selbstwertgefühl mit einem neuen Lebensstil wiederzufinden, beginnt wieder einmal eine neue Diät, schließt einen Vertrag im Fitness-Studio ab … 


Wann ist das Leben und die Liebe eigentlich leicht?


Textprobe



Kathrin ließ sich erschöpft in die Tiefen des Sessels fallen! Was für ein Tag! Die Hitze drückte schwer in ihre abgedunkelte Wohnung. Sie atmete tief durch. „Irgendwann sollte ich endlich mal eine Diät durchziehen!“, ermahnte sie sich selbst in der Leere des Raumes. Mit schweren Knochen mühte sie sich angestrengt aus dem Polstermöbel und zwang sich ins Bad.
Der Tag war lange, zog sich durch unendliche Gespräche mit den unterschiedlichsten Vertretern hin. Kathrin mochte ihren Job, wie man eben eine Arbeitsstelle mögen konnte, genoss es irgendwie mit den Verkäufern zu spielen und günstige Preise für ihren Arbeitgeber herauszukitzeln und dennoch war es anstrengend. Besonders abends zu Hause, alleine mit all diesen Eindrücken sein zu müssen. Seit gut einem Jahr quälte sie sich Tag für Tag in diese noch zu neue Wohnung, die so wenig Charme der so notwendigen Gemütlichkeit aufwies. Kathrin streifte ihre Kleider ab, sah die kleinen Fältchen, in dem zu groß dimensionierten, bereits bei ihrem Einzug eingebauten Spiegel, die sich an ihrem Bauch und ihrer Hüfte aneinanderreihten. Kleine Fältchen nannte sie Kathrin an guten Tagen. „Wer kommt nur auf die Idee, einen so großen Spiegel in das eigene Bad einzubauen? Muss ja ein sehr selbstverliebter Mensch gewesen sein!“, maulte sie ein wenig vor sich hin. Heute war kein guter Tag. Es waren keine Fältchen, heute waren es die Ausläufer eines Fettberges, der ihrem einen Wahlross ähnelnden Körper, wie ein I-Tüpfelchen die Krone aufsetzte. Ein schwermütiger Seufzer entkam Kathrins Lippen. „Wo ist nur dein Body von früher? Du hast doch mal wirklich gut und sportlich ausgesehen! Wie konntest du dich nur so gehen lassen?“, meckerte sie sich wieder einmal an, wie schon so häufig an eben diesen schlechten Tagen.
Kopfschüttelnd, verärgert über ihre eigene Inkonsequenz, saß sie eine halbe Stunde später vor ihrem Abendessen. Spaghetti Bolognese, ihr Lieblingsessen an Frusttagen, mit billigem Lambrusco, der auf eine penetrant süße Art die schweren Knochen etwas leichter wirken ließ. Kathrin blätterte nebenbei das neueste Geschenk ihrer Schwester Marion durch, die von diesem schrecklichen Buch auch noch begeistert war. Warum glaubte diese Frau Fröhlich, ihr Übergewicht ins Lächerliche ziehen zu können? Und warum glaubte Marion, dass Kathrin ein ganzes Buch über ihre eigene Unzulänglichkeit lesen sollte? Und doch musste sie bei der einen oder anderen Passage lächeln. Sie fand sich leider viel zu häufig in den Zeilen der Autorin wieder. Warum nur hatte auch sie bereits so viele erfolglose Diätenversuche in Erinnerung? Vermutlich störte sie ihr Rettungsreifen einfach noch nicht genug, dass ihr Unterbewusstsein sich letztendlich dann doch für den nächsten Leckerbissen, statt für den öden Apfel entschied. Nachdenklich legte Kathrin das Buch zur Seite, steckte sich noch die letzte Gabel Pasta in den Mund, ließ den Geschmack auf ihren Gaumen wirken, und widmete sich dann ihrer Tagespost. Agnes hatte ihr eine Karte aus ihrem Urlaubsdomizil zukommen lassen. Aus den wenigen Worten, die auf so wenig Papier Platz hatten, konnte Kathrin entnehmen, dass es ihrer guten Freundin gut ging. Auf dem Kartenmotiv war herrlich weißer Sand, umrandet von tiefblauem Meer zu erkennen. Sehnsüchtig träumte sich Kathrin weg, zurück in eine Vergangenheit, die bereits weit zurücklag. Sie lag selbst an einem so herrlichen Strand. Damals war sie noch mit Sandra liiert, die sie vor etwa einem Jahr darüber aufgeklärt hatte, dass sie ihr Leben zukünftig nicht mehr mit ihr leben wollte. Dabei hatte sie keine andere, sie konnte Kathrin einfach nicht mehr in ihrer Nähe ertragen. Kathrin zog, nach einigen Versuchen Sandra von ihrer noch immer vorhandenen Liebenswürdigkeit zu überzeugen, dann schließlich doch die Konsequenzen aus dieser Eröffnung und suchte sich verletzt und angeschlagen eine eigene Wohnung. Als sie vor elf Monaten Sandra dann zum Abschied ihren Schlüssel der ehemals gemeinsamen Bleibe in die Hand drückte, durfte sie sich auch noch Ratschläge um die Ohren hauen lassen, dass sie doch endlich aus ihrer körperlichen Lethargie erwachen solle und wieder aktiver werden müsste. Dann könne sie auch zu Sandra zurückkehren. Kathrin verzichtete auf diese Form der Zuneigung! Zu stolz war sie, auf dieses oberflächliche Angebot zurückzukommen! Wie konnte Sandra sie nach all den Jahren, immerhin waren es sechs, so schmählich auf die Straße setzen? Hatte Kathrin ihr nicht ihre besten Jahre geschenkt? Waren es die besten?
Kathrin zählte nun zweiundvierzig Lenze! Sie hatte damals, mit Mitte dreißig und noch sehr selbstbewusst, Sandra im Schwimmbad einfach angesprochen. So einfach natürlich auch nicht, denn sie konnte sich noch dunkel erinnern, Monate zuvor ihr einmal von Agnes vorgestellt worden zu sein. Kathrin schmunzelte in sich hinein. Agnes war damals noch so unglaublich jung mit ihren gut achtundzwanzig Jahren und war in Kathrins Augen mehr eine kleine unerfahrene Schwester. Zwischenzeitlich hatten sich das Blatt und besonders die Rollenverteilung sehr verändert. Agnes war nun immer häufiger in der Position, Kathrin zu unterstützen. Verloren war Kathrins Vertrauen in die eigene Ausstrahlung von damals und auch die Figur und die gut trainierten Formen, die Sandras Blicke damals auf sich zogen, hatten sich verabschiedet. Warum hatte sie nur aufgehört zu laufen? Wann hatte sie mehr gegessen? Dabei aß sie doch überhaupt nicht mehr als früher, im Gegenteil, sie beschränkte sich doch auf lediglich eine Mahlzeit am Tag! Gut, manchmal naschte sie an dem Süßigkeitenpott ihrer Kollegin im Nachbarbüro und manchmal gönnte sie sich auch einen Döner zum Mittagessen vom Türken am Ende der Straße, und für die Heimfahrt holte sie sich auch ab und zu eine kalte Coke als Belohnung für einen anstrengenden Tag! Aber das war früher nicht anders! Nur früher, bis vor etwa drei Jahren lief sie auch dreimal die Woche eine große Runde durch den Wald und hatte auch noch eine Drei in ihrem Alter an erster Stelle. Früher lachte sie ihre älteren Schwestern aus, wenn diese böse bemerkten, dass auch sie noch von dem Rad der Zeit eingeholt werden würde und sie schon noch erkennen müsste, dass das Alter kleine Sünden immer weniger verzeihen würde. War sie nun schon alt?