Wechselspiele

Wechselspiele! Die Gefühle rotieren!

Ein unglaubliches Wechselspiel der Gefühle,

getragen von diesem einen Gefühl, das der Kern von allen war.

Schon mal einen Gedanken daran verschwendet, eine Nacht mit der besten Freundin zu verbringen? Mit einem befreundeten Paar für ein einziges Abenteuer zu tauschen? Überlegt, was sich daraus entwickeln könnte? Was diese eine Nacht zur Folge haben könnte? Oder würdest Du danach einfach zum Alltag übergehen? Wie wichtig ist Sex? Für Dich oder für deine Beziehung? Macht er eine Beziehung aus? Ist er die Grundlage dafür?Warum kommt man nur auf so einen Gedanken? Rotieren die Gefühle nur wegen dieser Gedanken oder waren die Emotionen schon viel länger in Bewegung? Laura versucht Natalie zu diesem Abenteuer zu überreden! Regeln sollen mögliche Ungereimtheiten bereits im Vorfeld ausschließen! Doch wie sollen Emotionen reglementiert werden können? Wie viel hält eine Liebe aus? Wie belastbar ist eine Beziehung? Können beide mit diesem Abenteuer ihre Vorstellungen ihrer Leben in die Zukunft retten?  Auszug:

„Ach Natalie! Ich will dich doch nicht verhören! Können wir uns denn nicht ein wenig Offenheit zugestehen? Ich will dir doch keine Vorwürfe machen, wenn du mir einen Traum erzählst! Ich weiß, dass du mir treu bist! Aber was ist, wenn wir uns in emotionalen Fesseln zwanghaft gefangen halten und in ein paar Jahren verzweifelt versuchen, uns aus diesem Gefängnis der Zuneigung zu befreien? Wäre es nicht sinnvoller, wirklich ehrlich miteinander umzugehen? Uns einzugestehen, dass Liebe nichts mit körperlichen Begierden zu tun hat und wir uns damit unser Vertrauen beweisen?“

Textprobe

 „Ich muss mit dir sprechen!“, betrat Natalie fordernd das Bad.

Laura stoppte den Wasserlauf ihrer Dusche und trat überrascht aus dem Duschraum. „Was ist denn? Du klingst, als wärest du sauer!“

Natalie lächelte beschwichtigend. „Nein, nicht sauer! Nur unsicher ... ich habe sehr wohl bemerkt, dass du bei dem Vorschlag des Partnertausches nicht abgeneigt warst!“

„Oh ... war es denn ernsthaft, dieses Gespräch, oder nicht doch eher ein Scherz? Wir albern doch häufiger auch im anzüglichen Bereich mit den beiden herum! Warum denken wir heute so intensiv darüber nach?“

„Du denkst also auch noch darüber nach?“, erkannte Natalie scharfsinnig.

Laura grinste verlegen. „Etwas schon!“ Sie schnappte sich ein großes Badetuch und wickelte es über ihren feuchten Körper. Natalie durchfuhr ein schmerzhaft verlangendes Ziehen zwischen ihren Beinen, als sie sich der Nähe der nur sehr dürftig bedeckten Laura in dem kleinen Raum bewusst wurde. Laura führte fort. “Ich habe mir überlegt, ob wir uns noch genügen! Natürlich freue ich mich noch jeden Tag, dich zu sehen ... aber reizen wir uns noch? So wie am Anfang? Oder bräuchten wir nur einmal einen Reiz von außen, damit wir wieder zufrieden zu uns zurückfinden? Es ist schwierig ... immerhin stellen wir uns nun diese Frage!“

„Wir?“, wunderte sich Natalie. „Und wir werden uns diese Frage stellen, solange wir es nicht versuchen? Glaubst du das?“, fragte Natalie ungläubig.

„Ach Nat ... Ich weiß es nicht! Nicht alle Gedanken müssen wirklich in die Realität umgesetzt werden! Manchmal kann man damit auch mehr zerstören, als gewinnen! Hast du jemals in den letzten elf Jahren von einer anderen Frau geträumt?“, wurde Laura direkter.

Natalie setzte sich erschöpft auf den Rand der Badewanne. Unsicher versuchte sie, ihre bisher noch geheimen Gedanken zu formulieren. „Manchmal ... aber nicht wirklich konkret ...“, stammelte sie auf eine ungewohnt devote Art.

Laura stöhnte auf, denn diese Unart konnte sie an ihrer Frau einfach nicht ausstehen. „Ach Natalie! Ich will dich doch nicht verhören! Können wir uns denn nicht ein wenig Offenheit zugestehen? Ich will dir doch keine Vorwürfe machen, wenn du mir einen Traum erzählst! Ich weiß, dass du mir treu bist! Aber was ist, wenn wir uns in emotionalen Fesseln zwanghaft gefangen halten und in ein paar Jahren verzweifelt versuchen, uns aus diesem Gefängnis der Zuneigung zu befreien? Wäre es nicht sinnvoller, wirklich ehrlich miteinander umzugehen? Uns einzugestehen, dass Liebe nichts mit körperlichen Begierden zu tun hat und wir uns damit unser Vertrauen beweisen?“

„Oh!“, staunte Natalie über den leidenschaftlichen Vortrag ihrer Frau. „Du wärest nicht eifersüchtig, wenn ich mit Alex schlafen würde? Wirklich nicht?“

Laura lächelte verschmitzt. „Ich glaube, eher hättest du ein Problem mit Sam! Was ist eigentlich Eifersucht? Doch das Gefühl der Angst jemanden verlieren zu können! Glaubst du wirklich, dass du mich an Sam verlieren könntest? Ich liebe doch dich!“

„Leidest du unter deinem nicht erfülltem Traum?“, unterbrach Natalie ihre Partnerin nachdenklich.

Lauras Gesichtszüge wurden betroffen. „Leiden? Das wäre übertrieben! Aber es trifft mich, wenn du über meine Vorlieben, die ich nicht einmal weiß, ob ich es wirklich mag, so abwertend sprichst. Es hat mir heute Abend gut getan, dass ich nicht die einzige Frau auf dieser Welt bin, die ähnliche Träume hat!“

„Du willst es einfach mal versuchen?“, erkannte Natalie noch immer grübelnd. „Aber ich habe wirklich ein Problem mit diesen Spielchen, mein Schmetterling! Ich ... kann einfach nicht grob zu dir sein! Fesseln ginge ja noch ... aber ich weiß doch, dass das nur ein Teil wäre! Du willst mehr! Und ich kann dich nicht beschimpfen oder hart anpacken! Wenn du andere Spiele ...“

„Ich weiß, mein Schatz! Du bist doch mein zärtliches Raubtier, das am Liebsten mir einen Schmusetiger spielt! Aber ich verlange es doch auch nicht von dir! Ich will nichts von dir, was du nicht willst! Ich selbst könnte mir auch nicht vorstellen, mit zwei Frauen gleichzeitig Sex zu haben. Und ich könnte mir auch nicht vorstellen, es mit einer Fremden zu machen!“

Natalie horchte auf. „Daher bist du so von diesem Gedanken angetan! Du kennst Sam, sie ist für dich keine Fremde!“

„Und wir hätten nicht das Problem, das wir im Anschluss von Fremden mit Ansprüchen verfolgt würden. Es wäre ein Versuch! Ein einmaliger! Danach ginge wieder alles seinen normalen Gang!“, glaubte Laura zu erkennen.

„Ich weiß nicht!“, zögerte Natalie noch immer. „Es ist irgendwie reizvoll, aber es wird danach niemals wie zuvor sein! Wir würden eine Grenze überschreiten! Und kann man nicht alles einfach zuvor bedenken und absprechen! Gefühle sind nicht zu reglementieren!“
…….



…….. Alexandras Atem wurde schneller, versuchte sich dem Rhythmus ihrer Hand anzupassen und damit Sam ihre eigene Erregung mitzuteilen und ein wenig mehr zu puschen. „Du bist so süß, mein Schatz!“ Samanthas Gesichtszüge verspannten sich ein wenig, verloren etwas von der noch eben gezeigten Lust, ihr Atem wurde langsamer. Alex wusste, dass Samanthas Stimmung sank. „Was ist?“, stellte Alex die ungünstigste Frage in einer derartigen Situation. Sam stöhnte auf, zog Alexandras bemühte Hände weg von ihrer eigentlich erregten Mitte und sprang aus dem Bett. Alex verstört hinterher. „Verdammt, rede mit mir!“ Sam rannte ins Bad und sprang unter die Dusche. Alex blieb vor der feucht werdenden Kunststofftüre stehen und wiederholte ihre Frage. „Was ist los, Sam?“

„Manchmal zerstörst du mit einem Wort jeden Hauch von Erotik!“, gestand Sam durch die Tür und das Wasserplätschern kaum verständlich.

Alex musste nochmals nachfragen. „Wie meinst du das denn schon wieder? Was mache ich denn falsch? Was habe ich denn gesagt?“

„Dass ich süß bin!“, erklärte Sam. „Ich weiß ja, dass ich nicht unbedingt Modell-Maße habe, auch, dass ich nicht Heidi Klum heiße, aber süß ... das ist die gleiche Kategorie wie nett!“

„Was ist denn daran schlimm?“, verstand Alex nicht und ließ sich erschöpft auf das WC nieder.

Sam stoppte den Wasserlauf, öffnete ein wenig die Türe und schnappte sich durch den Spalt ein Handtuch. Während sie sich abtrocknete, erklärte sie ihren Stimmungswandel genauer. „Es gab Zeiten, da bist du über mich hergefallen, hast mich ohne große Worte vernascht ... inzwischen muss fast immer ich dich daran erinnern, dass ich ...“

„Echt? Eben habe doch ich die Initiative ergriffen!“, protestierte Alexandra angegriffen. „Außerdem berühren wir uns doch jeden Tag!“

„Das ist doch etwas anderes! Meine Mutter berührt mich auch, wenn sie mich sieht! Ich will in deinen Augen nicht nett oder süß sein! Ich will, dass dein Herz pocht, wenn du mich siehst und dir heiß wird, wenn du an mich denkst!“

„Ist das bei dir etwa noch so?“, fragte Alex kritisch.

Samantha seufzte tief auf. „Ja ...“, antwortete sie ehrlich und bedrückt. „Ja, ich begehre dich noch wie am ersten Tag! Wenn ich abends nach Hause komme, sehne ich mich danach, dass du in einer ähnlichen Stimmung heimkommst, und bin enttäuscht, wenn du müde auf dem Sofa einschläfst und mich im Alltag zu vergessen scheinst! Ich weiß, dass deine Arbeit körperlich anstrengender ist, als meine, aber manchmal sehne ich mich nach mehr Sehnsucht! Und ich finde es sehr schade, dass du mich nur noch süß findest!“

Alexandra wurde nachdenklich. „Du willst dieses Herzklopfen wieder? Deshalb also willst du ...“

„Ich will es bei dir!“, warf Sam energisch ein. „Ich habe es sehr wohl noch! Ich will wieder begehrt werden! Wenn du es in den Augen anderer mal wieder sehen musst, dass ich begehrenswert bin ...“

Alexandras Herz begann zu rasen. Sie wusste, Sam forderte eine Antwort ein! Was sollte sie nur sagen? Dass sie heiß wäre? Würde das noch ankommen? In dieser Situation? „Gut ... vielleicht sollten wir es wirklich machen ... das mit dem Tausch! Vielleicht brauchst du es ... und auch ich! Vielleicht brauchen wir wirklich einen Puscher von außen! Und ich hoffe, dass es auch wieder etwas für uns bringt! Wenn es dir so wichtig ist ... dann will ich es auch!“ Samantha öffnete die kleine Türe zur Duschkabine nun vollends und blickte Alexandra endlich wieder in die Augen. Alex fühlte sich getroffen. Sie konnte es nicht anders erklären, es war, wie wenn Sammy all ihre Traurigkeit über die Situation auf Alex übertragen würde. „Es geht dir nicht wirklich um diesen Tausch ... nicht wahr?“, erkannte sie nun.

Samantha hatte das große Badetuch eng um ihren Körper geschlungen und versuchte vorsichtig aus der glitschigen Duschwanne zu entkommen. „Es ist nicht der Tausch, richtig! Diese ganze Diskussion ist doch nur ... ich vermisse dieses Gefühl! Dieses Gefühl begehrt zu werden!“

„Du glaubst, dass ich dich nicht mehr begehre?“, staunte Alexandra. „Was war das denn eben?“

Sam seufzte aus tiefstem Herzen, konnte dem Blick ihrer Partnerin kaum standhalten. „Laura hatte schon recht! Es gibt nichts Schwierigeres als Offenheit, besonders in einer Beziehung!“

„Was kannst du mir denn nicht sagen?“ Alexandra verstand immer weniger. „Langsam habe ich das Gefühl, dass ich alles falsch mache! Aber was denn nur? Ich versuche doch alles zu tun, dass unser Leben gut läuft und du glücklich bist! Was soll ich denn noch tun?“ Dabei stand sie auf und verließ das Badezimmer. Diese dampfende Enge des bis unter die Decke gekachelten Raumes wurde unerträglich. Warum Sam immer dorthin flüchten musste? Alex zog sich ihren nächstbesten Jogging-Anzug über und flüchtete auf den Balkon. Auf der Brüstung lagen wie immer ihre Päckchen Zigaretten. Warum haben sie sich nur für diese Wohnung entschieden, bei der die Vermieter auf Nichtraucher bestanden? Laura hatte sich damals amüsiert über Samanthas Argumente, dass Alex sich dann mehr beherrschen müsste und bemerkt, dass sie so etwas Natalie nie zumuten würde! Doch Natalie lächelte damals nur und erklärte, dass sie zwischenzeitlich häufig freiwillig auf die Terrasse gehen würde. Was ist an dem Wort Süß eigentlich falsch? Was sagte Sam zu ihr, wenn sie Alex anmachen wollte? Alex begann, zu grübeln und sich immer mehr zu erinnern. An die Anfangszeit, die nicht wirklich lange in der Vergangenheit lag. Sie war im Grunde nie die große Denkerin, versuchte sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, die kompliziert genug war. Doch immer häufiger drängte Sam sie dazu, sich immer mehr ihrer Meinung und schlimmer noch, ihren Gefühlen stellen zu müssen! Was geschah nur mit ihnen?

„Wir sind an einem Wendepunkt, Schatz! Und du machst nichts wirklich falsch!“, antwortete Sam plötzlich aus dem Hintergrund. Sie kam näher, gab Alex einen Kuss auf den Nacken, dann bediente sie sich an dem Päckchen mit Zigaretten, zündete eine an und nahm einen tiefen Zug. Ein immer seltenerer Anblick, denn seit gut zwei Jahren versuchte Samantha sich dieses Laster abzugewöhnen. Bis zu ihrem dreißigsten Geburtstag wollte sie es endgültig geschafft haben!

„Wendepunkt?“, wiederholte Alexandra grummelig. Sie wollte nicht, dass sich etwas ändern sollte. Veränderungen brachten meistens Ärger und Probleme mit sich. Sie wollte vielmehr zufrieden, wie sie war, weiterleben!

Samantha setzte sich neben Alex auf die kleine Holzbank und kuschelte sich an sie. Sie hatte sich ebenfalls in bequeme Klamotten geworfen. „Manchmal rede ich auch zu viel oder? Ich weiß, dass ich vielleicht zu hohe Ansprüche habe, aber unsere gemeinsame Zeit hat so grandios begonnen, dass ich Angst habe, es könnte jemals anders ... alltäglicher werden! Ich will nicht, dass wir irgendwann nebeneinander herleben, uns Koseworte aus Gewohnheit zuwerfen und uns deren Bedeutung oder unserer Wertigkeit füreinander nicht mehr bewusst sind!“

„Wow, was ... ich ... du bist mir immer das Wichtigste! Ich verstehe dich noch immer nicht! Was stört dich denn nur plötzlich? Oder spinnen deine Hormone?“, stammelte Alex völlig desorientiert.

Samantha schluckte tief, starrte Alexandra für einen Moment fassungslos an, nahm einen tiefen Zug von ihrem Glimmstängel, dann fand sie wieder Worte. Sehr leise bat sie nur noch: „Streich bitte einfach das Wort Süß aus deinem Wortschatz, mein Schatz! Es turnt mich ab! Sag lieber ... einfach etwas, dass mehr ein Kompliment für eine Frau mit bald dreißig Jahren ist!“

Alex musste sich beherrschen, nicht die aufkeimenden Tränen herausbrechen zu lassen. Es war eine so seltsame Stimmung, die sie nicht verstehen konnte. „Ich will keine andere Frau außer dir! Das weißt du doch!“

Samantha lächelte in den Sternenhimmel. „Ja, natürlich! Du zeigst es mir doch jeden Tag, nur manchmal will ich es auch hören! Einfach hören, dass du mich geil findest! Was machen wir denn nun morgen mit Nat und Laura?“

Alexandra staunte über den raschen Wechsel, antwortete aber ebenso spontan: „Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist! Es könnte sehr viel durcheinanderbringen in unseren Leben!“

„Schlafen wir eine Nacht darüber! Dann werden wir sehen!“, beschloss Samantha müde.