November 2010

Kraft

Letztens hat mir jemand geraten, dass ich mit meinen Kräften haushalten soll ....

Es brachte mich zum nachdenken, denn mir war eigentlich nicht bewusst, dass ich dies nicht tun würde! Im Gegenteil ich empfinde mich sogar sehr achtsam mir gegenüber, soweit es eben geht ... mehr ist für mich nicht möglich.

Warum hat also diese Person das Gefühl, dass ich mir zuviel auflaste? Vielleicht, weil meine "Last", die ich nicht als solche empfinde, für sie zu groß wäre?

Kann jemand von außen wirklich nachvollziehen, wann es jemanden zuviel oder auch eben nicht ist? Vielleicht überfrachte ich ja auch meine Mitmenschen mit Aufgaben und Anforderungen, da ich einfach ein anderes Maß habe?

Wie bewältige ich mein Pensum? Aufgaben sind für mich keine Last, im Gegenteil, ich brauche sie für meinen Geist, wie meine Lunge nach Luft lechzt. Sie sind für mich der Antrieb für den Alltag.

Ich freue mich, wenn der Puls steigt, ich leide, wenn ich mich langeweile in der Einöde der Stille und der Routine.

Kraft kann auch durch Energie, die nur Aktion entsteht, gewonnen werden. Manchmal, ja manchmal halte auch ich inne, suche die Stille um diese Kraft auch genießen zu können.

Mein Körper zwingt mich augenblicklich zu Pausen ... ein kleiner Kampf entsteht zwischen ihm und meiner Seele ... mal sehen wer mehr Kraft hat sich durchzusetzen :-)


Oktober 2010

Familie!?

Letzte Woche habe ich zufällig eine Dokumentation über das „Erfolgsmodell Familie“ gesehen … und dann hatte ich endlich die Gedanken, die ich  mit euch teilen möchte! Übrigens ist es sehr interessant, wie sich der Begriff Familie immer wieder verändert! Das sollte vielleicht der eine oder andere Politiker auch einmal recherchieren, ehe er diese schützen möchte! Man sollte immer wissen, wovon man spricht!!!

Aber nun zurück zu dieser Doku! So hieß es: Die Familie ist der Grund für das Erfolgsmodell Mensch! Und noch mehr: Der Schlüssel liegt bei den Müttern …. Denn nicht die Konkurrenz untereinander hat den Menschen so erfolgreich gemacht, sondern der Familiensinn und die Empathie!

Ich denke, es gibt keine perfekte Familie, aber der Mensch braucht eine Familie … es gibt keine absolut harmonische Familie, aber zufriedene …
Ob wir wollen oder nicht … jeder von uns ist ein Teil einer Familie! Manchmal ist dies schön, manchmal auch extrem anstrengend!


Und doch ist sie so wichtig für uns! Was bringt sie uns eigentlich? Die Familie? Warum leben wir nicht als Einzelgänger?
Selbst in der Tierwelt gibt es so etwas wie mütterliche Fürsorge, oder gemeinsame Aufzucht der Junge, oder lebenslange Partnerschaften …
Und doch ist der Mensch anders? Sind wir nun die einzigen empathiefähigen Lebewesen?


Es gibt eine Affenart, die – so finde ich – sogar uns voraus ist … nicht Schimpansen oder Gorillas – das sind schlichtweg Egos!
Nein es sind  … Krallenäffchen! Auf den ersten Blick nicht viel mit uns gemeinsam! Diese Äffchen ziehen ihre Jungen gemeinsam in der Familie auf. Geschwister, Tanten … alle helfen zusammen … Dadurch können sie mehr Junge aufziehen und sich in ihrer Umgebung, trotz ihrer geringer Körpergröße behaupten! In einem Versuch wurden zwei Käfige so gestellt, dass ein Affe an einem Brettchen ziehen konnte, auf dem ein Mehlwurm lag … doch den Mehlwurm konnte dann nur der Affe im anderen Käfig nehmen … obwohl der erste Affe also nichts davon hatte … er hat trotzdem für den anderen Affen die Mahlzeit beschafft! Und das immer und immer wieder!
Ich glaube, dieses Verhalten ist nicht mal Menschen immer möglich! Oder wird bei uns immer und immer wieder – ohne Neid – dem Mitmenschen geholfen?
Warum hat uns nun die Familie geholfen, uns immer weiter zu entwickeln ?
Der soziale Verbund erfordert viele kognitive Fähigkeiten! Das Kleinkind muss nicht nur lernen mit der Mutter in Beziehung zu treten, sondern mit vielen Familienmitgliedern auszukommen.
Soziale Kompetenz entsteht nur in Kooperationen.
Ohne gegenseitige Hilfe hätte der Mensch kaum eine Chance … Die größte Stärke des Menschen ist nicht unbedingt der Umgang mit Werkzeugen, sondern vielmehr das Teilen von Wissen, das Weitergeben von Fähigkeiten, das Bestärken des Nächsten in seinen Talenten und das Nutzen der Kompetenzen! Das Vertrauen darauf, dass man in einem Verbund stärker ist, geschützt ist und auch geschätzt wird, lässt vertrauen, dass Probleme der Gruppe, aber auch jeden einzelnen in der Gemeinschaft gelöst werden. Die Gemeinschaft ist ein Sicherheitsnetz!


Manchmal hat das Netz auch kleine Löcher, diese müssen immer wieder geflickt werden. Es gibt keine perfekte Familie, so auch keine perfekte Gemeinschaft. Doch sie ist die einzig mögliche Form, für uns zu leben!

September 2010

Worte Worte Worte

Täglich werde ich mit Worten bombadiert. Jeden Augenblick schwirren Worte durch meinen Kopf!

Filtern, Erkennen der Wichtigkeit, Verstehen, Empfinden! Es ist nicht einfach, dies alles gleichzeitig zu schaffen, und dann auch noch die richtigen Worte zu finden! Ein Wort zu schnell gesagt, kann Wunden verursachen! Einen Moment zu lange über ein Wort nachgedacht, um so mehr!

Worte Worte Worte! So einfach über den Lippen, so einfach in die Welt entsandt, so einfach empfangen und doch so viele Wirkungen, die wir einfach nicht beeinflussen können!

August 2010

Vertrauen - Trauen - Trauern

In den letzten Tagen ist mir das Wort Vertrauen des öfteren durch den Kopf geschwebt. Immer wenn ich nicht mehr weiß, wie ich mit einem Begriff umgehen soll, versuche ich seinem Stamm und der Verwandschaft zu anderen Begriffen nachzugehen. Und dann habe ich entdeckt, dass man aus Vertrauen, auch Trauen oder noch mehr Trauern ableiten könnte - so man denn will!

Kann ich daraus für mich definieren, dass man sich trauen muss zu vertrauen? Und Vertrauen mich auch das eine oder andere Mal trauern lässt?

Juli 2010

Wahrheiten

Wunderst du dich, warum ich die Wahrheit im Plural nenne? Gibt es mehrere oder hast du den Anspruch auf die eine, deine Wahrheit?

Ist das nicht eine Anmaßung? Bedeutet es nicht, wenn man auf eine, seine Wahrheit besteht, dass man nur den anderen nicht versteht?

Jede und jeder von uns hat sein ganz eigenes Leben mit ganz eigenen Erfahrungen. Diese sind entscheidend bei der Bewertung von Informationen, die dann zu unserer  Wahrheit werden. Je nach Bildung, Beruf, Berufung, Lebenseinstellung, Gesellschaft, kulturelle Prägung verarbeiten wir Worte anders. Sie wachsen in uns zu gespeicherten Daten. Wir geben sie weiter und unser Gegenüber hat darüber wieder ganz eigene Empfindungen.

Und? Was glaubst du wieviele Wahrheiten es gibt?

Ich denke ...

wieviele Menschen gibt es zur Zeit?

Wir sollten wenigsten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen können und unsere Wahrheiten annehmen können. Auch die, des Nächsten. Und mit auf dem kleinen gemeinsamen Nenner lässt es sich doch auch ganz gut leben! oder was meinst du?

Juni 2010


Du findest  Fäden mit Knoten! Überall in deinem Leben sind Verbindungen, die unterbrochen oder gestört werden in ihrem Fluss!

Vielleicht hat es dich ja schon in den Fingern gejuckt, wolltest damit herumspielen und die Knoten lösen? Vielleicht hat dich ja allein der Anblick auf die verknoteten Fäden nervös gemacht?

Es gibt viele Momente, in denen Knoten notwenig sind. Wenn man ein Päckchen verpackt für die Post, ist unter Umständen der letzte Akt eine Paketschnur um den Karton zu wickeln und sie fest zu verknoten, damit der Inhalt sicher ankommt. Der Empfänger hat dann oft das Problem, wie er es wieder aufbekommt um an den Inhalt zu kommen. Vielleicht versucht er am Anfang die Knoten noch zu lösen oder … ganz voller Ungeduld greift er zur Schere. Die Schnur ist zwar zerstört, aber immerhin kommt er an den Inhalt! Ich persönlich habe noch ein ganz anderes Bild im Zusammenhang mit Knoten vor meinen Augen. Als Kind war ich oft ungeduldig, habe dann in Hektik meine Schnürsenkel so verknotet, dass ich nicht mehr aus meinen Schuhen kam. … Ich konnte die Knoten nie selbst lösen … und fand Hilfe in meiner Großmutter! Sie hat mit viel Geduld und beruhigenden Worten meine Knoten gelöst, mir gezeigt, wie ich es mit Ruhe  beim nächsten Mal selber schaffen könnte …. Doch es war natürlich viel schöner, zu ihr zu gehen, bei ihr Hilfe zu finden. Heute, wenn ich vor Knoten in meinem Leben stehe, denke ich oft an ihre Geduld. Ein Knoten ist zu lösen, so fest wie er auch sein mag. Das ist die Lehre, die ich daraus gezogen habe! Ich  sehe auch eine Wegweisung, wie Knoten – ganz ohne Gewalt, wie mit einer Schere – zu lösen sind. Mit leichter Hand, die gewaltlos aber beharrlich, konzentriert und gelassen arbeitet. Und so Stück für Stück, Knoten für Knoten löst und so eine Lösung für ein Problem nach dem anderen bewirkt. Und so auch erreicht, dass Verknotetes wieder in Fluss kommt. Was lerne ich nun daraus? Wie aber löse ich einen Knoten? Knoten löst man, in dem man

-          Genau hinsieht, den Weg des Fadens nach rückwärts verfolgt, sieht, wie Schlingen und Schlaufen miteinander verbunden sind

-          Dann muss man Luft in die Schlaufen bringen wollen, mit spitzen Fingern die verhedderten und verdrehten Fäden gleichzeitig in der Hand halten.

Knoten lösen bedeutet, immer wieder einen neuen Anfang suchen, zwischen den Fingern spüren, wo sich etwas bewegt, genau beobachten, was passiert, wenn ich hier und da ziehe

Das bedeutet, ich muss die Folgen meines Tuns im Blick haben! Knotenlösen ist ein achtsames Spiel. Es erfordert Geduld, Experimentierfreude, Genauigkeit und ein Stück hartnäckige Willenskraft.  Und dann denke ich mir, warum sind wir so beschäftigt mit Knotenlösen? Warum verhindern wir nicht, dass Knoten überhaupt entstehen?

Ist es so, dass Menschen immerzu zu so beschäftigt sind mit Knotenlösungen und die Hände nicht mehr frei bekommen und den Blick fest halten auf das Gewurschtel und daher  nicht auf die gelöste Seite sehen können? Sehen wir immer nur die Probleme und nicht die bereits geschafften Erfolge?  


Mai 2010

Noch nie so viel Wasser wie in diesem Mai!

Ich versuche zu schwimmen, mich über Wasser zu halten! Die Flut an einprasselnden Forderungen des Alltags werden wie jedes Jahr von Woche zu Woche mehr! Oder wird es von Woche zu Woche nur schwerer, die Maskerade der Leichtigkeit aufrecht zu erhalten?

Auch schon mal erlebt? Du könntest schreien! Weißt aber nicht warum! Du könntest los heulen! Die Tränen wollen an die Welt! Du kennst einfach den Grund nicht dafür! Die Welt ist so laut, dass du dich in ein Loch verkümeln willst! Doch du willst auch die Nähe zum Leben nicht verlieren! Es wird eindeutig Zeit für auftanken von Kraft und Energie!

Was lässt uns so auf das Wetter sehen, und jede Veränderung negativ interpretieren? Das Wetter? Das sich wie immer einmal so oder so gibt? Oder die wirkliche Angst, die uns umgibt? Die Angst in der Flut an drohenden Veränderungen, die wir auch nicht im Stande sind anzuwerden, zu ertrinken!

Ich hoffe auf Mut! Auf Mut und Kraft, dass wir durch diese Wellen schwimmen können und bald wieder auf Land stoßen!

April 2010

Dieser Monat soll der wärmste seiner Art seit Jahren gewesen sein! 

Ein Monat der Diskussionen über Gewalt in Institutionen, den Kirchen, die Nächstenliebe eigentlich leben sollten.

Schon mal genauer hingesehen? Hast du dich schon mal gefragt, warum ausgerechnet sich dieser Mensch, der dir gerade etwas über den Flimmerkasten etwas vollmundig über Glauben und rechtes Leben erzählen will, sich erdreistet Frauen zu Gebärmaschinen zu degradieren, ausgerechntet dieser Mensch, sich einer Kirche verschrieben hat? Letztens habe ich gehört, dass gerade in der Kirche viele "Pädophile" zu finden wären, da sie in der Hoffnung waren, sich durch das Zölibat vor ihren eigenen "Neigungen" schützen zu können. Nun ja, eines ist wohl nun zu dieser These widerlegt, Neigungen sind nicht zu unterdrücken. Wobei es mich erzürnt, wenn ich hören muss, dass Gewalt als Neigung "verniedlicht" wird.  Und ich werde zornig! Diesen Menschen droht offenbar keine Ex-Kommukiatin, doch Menschen, die Menschen mit dem eigenen Geschlecht lieben, sehr wohl! Was für eine Lehre der Nächstenliebe!

Wenn dies die Lehre ist, von "Liebe deinen nächsten wie dich selbst", dann bedaure ich diese Wesen, die sich selbst so hassen müssen!

März 2010

Zwei Wochen haben sportliche Ereignisse die Bildschirme in Hochglanzauflösung flimmern lassen. Wir haben uns erfreut, vielleicht der eine oder andere war enttäuscht ... und doch haben wir Leistungen bewundert, die (hoffentlich) ohne "förderliche" Mittel entstanden sind. Eine Hoffnung für ein wenig mehr Moral.

Zu viel? Kaum ist die Zeit der Freude gewichen, werden wir überschwemmt von Nachrichten, die so erschütterlich sind, dass eine mächtige Kirchenorganisation zu wanken droht!

Moral! Moralische Vorgaben? Glaubhaft durch eine Institution, die derartig unmoralische Handlungen zumindest duldet?

Gelebte Doppelmoral! Ein Spiegel unserer Gesellschaft oder einfach der Menschheit?

Selbst da ich - naturgemäß - den Aussagen und moralischen Vorgaben  dieser katholischen Kirche bisher kaum einmal wenigstens gedanklich, geschweige denn gelebt  folgen konnte .... Ich bin einfach erschüttert!

Wie kann man nur?

Februar 2010

Die Kälte hat alles erfasst!

Wenn es von außen kalt wird, die Eisigkeit versucht, jeden deiner Gedanken zu ergreifen, fasse Mut, die Wärme in die Welt zu lassen und dagegen anzukämpfen.

Nicht die Welt ist kalt!

Deine Welt kann warm sein, wenn du es willst!

Januar 2010

Immer wieder fasziniert bin ich und auch dankbar ...

Fasziniert, dass es tatsächlich Menschen gibt, die auch an diesen Worten interessiert sind!

Dankbar über die Kommentare, die dann wieder neue Worte wachsen lassen!

Wie wachsen Worte? Heute habe ich die letzte Freigabe zu "Wechselspielen" erteilt! Beim Lesen ist mir aufgefallen, wie bekannt und doch fremd diese Worte eigenlich sind ... Beim Schreiben entstehen plötzlich Worte, Menschen mit Persönlichkeiten wie eigene tatsächlich lebendige Wesen! Irgendwie werden sie "erwachsen"

Ist es im wahren Leben auch so? Lassen wir uns manchmal treiben, gehen und unsere Worte entstehen ganz ohne unserem eigentlichen Willen?

Vielleicht manchmal, doch meistens sind wir doch gefangen von unserer anerzogenen Kontrolle!

Wir können es unseren Mitmenschen ja nicht antun, unseren Gedanken freien Lauf zu lassen ... oder nur bei Menschen, die einen gut kennen und diese einzuschätzen wissen!

Ich hoffe, dass meine Worte so erwachsen sind, dass sie den Menschen weit in der Welt, mit meinen Büchern und ganz nah mit meiner Stimme, einfach gut tun!

Euch allen einen guten Start in dieses neue und spannende - hoffentlich erwachsende - Jahrzehnt!

M. M.